Moritz Kracht
Würzburg, 31. Dezember 2007

Würzburger FDP feiert Jubiläum

60 Jahre Freie Demokraten in Würzburg

Etwa 50 Parteimitglieder und Gäste folgten der Einladung des Würzburger FDP-Vorstands in den staatlichen Hofkeller unter der Residenz, um in würdigem Rahmen das 60-jährige Bestehen des Würzburger Kreisverbands zu feiern.

Als Ehrengast und Festredner war der ehemalige Bundestagsabgeordnete der unterfränkischen FDP Herrmann Rind zugegen. Rind, der inzwischen Präsident der Thomas-Dehler-Stiftung ist, blickte in seiner Rede nicht nur auf die Ursprünge der Würzburger FDP zurück, sondern warf auch einen Blick in das 19. Jahrhundert, als der damalige liberale Bürgermeister Wilhelm Joseph Behr 1822 die Sparkasse Würzburg gründete.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg gilt Otto Stein als Initiator der Gründung der FDP in Würzburg. Im August 1947 stellte er bei der Militärregierung den Antrag auf Gründung der Parteiuntergliederung, was ihm kurz darauf auch genehmigt wurde. Insgesamt zehn Personen hatten den Antrag damals unterzeichnet, zwischen 23 Jahren und 68 Jahren alt. Bei der Kommunalwahl 1948 erreichte die FDP-Liste vier Sitze, was spontanen Applaus bei den anwesenden Jubiläumsgästen erntete. Ein liberales Großereignis fand außerdem 1956 in Würzburg statt. Auf dem Bundesparteitag wurde Thomas Dehler gegen den Herausforderer Max Becker als Bundesvorsitzender der FDP wieder gewählt.

 

Die Würzburger FDP arbeitet währenddessen in den Folgejahren konstant im Würzburger Stadtrat mit. Bis 1972 war der Kreisverband für das gesamte Gebiet in Würzburg Stadt und Land zuständig bis die Teilung in zwei eigenständige Verbände erfolgte. Vorsitzender der Würzburger FDP damals war Rudolf C.L. Blüm. 1980 folgte als Kreisvorsitzender Dr. Bernd-Jochen Strubel, der vor 20 Jahren beim 40-jährigen Bestehen der FDP mahnte: „Nur beim Staatsstreich, im Krieg oder nach Revolutionen wird die Freiheit abrupt eingeschränkt. In unserer Gesellschaft geht die Einschränkung der Freiheit langsam vor sich und die Mehrheit der Bürger merkt es nicht einmal. Das ist die eigentliche Gefahr.“ Dieses Zitat erläuterte Rind, halte er für besonders erwähnenswert, da es an seiner Aktualität mit Blick auf die zahlreichen Überwachungsvorhaben in der Gegenwart eher gewonnen als verloren habe. Der Kreisvorsitzende der FDP Karl Graf dankte Rind für seine Festrede, ehe die Liberalen den Abend gemütlich ausklingen ließen.


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