Auf dem 64. Landeskongress der Jungen Liberalen Bayern in Kempten wurde der 22-jährige Student René Wendland aus dem unterfränkischen Miltenberg mit über 90 Prozent der Stimmen zum neuen Landesvorsitzenden der FDP-Jugendorganisation gewählt. Wendland tritt die Nachfolge von Martin Hagen an, der aus beruflichen Gründen sein Amt abgab. In seiner Antrittsrede kündigte Wendland an, verstärkt Themen aufzugreifen, die den jungen Menschen unter den Nägeln brennen. „Wir werden gegen das völlig überzogene Handyverbot an den Schulen in Bayern kämpfen“, betonte er. Es könne nicht sein, dass Schüler für eine normale Handynutzung in der Pause zur Rechenschaft gezogen würden.
Außerdem wollen die JuLis noch mehr auf kommunalpolitische Themen setzen. „Eine nachhaltige Politik für mehr Freiheit und Eigenverantwortung muss vor Ort beginnen“, so Wendland. Als Ziel gab er aus, bei den Kommunalwahlen 2008 möglichst viele Junge Liberale in die Stadt- und Gemeinderäte zu bringen.
„Ein zentrales Anliegen ist es auch, dass wir uns gemeinsam mit der FDP als klare, freiheitliche Alternative zur Bevormundungspartei CSU in Bayern positionieren wollen“, unterstrich der Chef der drittgrößten politischen Jugendorganisation in Bayern. In diesem Zusammenhang kritisierte Wendland das unscharfe Profil der bayerischen FDP und ihre Zögerlichkeit bei der Vorbereitung der Landtagswahlen. „Nur mit einem klaren Konzept und einem überzeugenden Spitzenkandidaten, der möglichst bald benannt werden muss, können wir als Liberale 2008 wieder in den Landtag einziehen“, betonte Wendland.
Wendland machte im Jahr 2004 sein Abitur und studiert seither Politik an der Universität in Würzburg, deren Konvent (Studentenparlament) er auch angehört. Er gründete im Jahr 2002 zusammen mit Johannes Wolf (Miltenberg) die JuLis im Kreis Miltenberg und engagiert sich stark innerhalb der FDP. Er war Bezirksvorsitzender der JuLis Unterfranken und Landesvorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen (LHG) Bayern. Diese beiden Ämter legte er nach seiner Wahl zum Landesvorsitzenden nieder. Zum kommissarischen Bezirksvorsitzenden wurde der Würzburger Student Manuel Schütt gewählt.
Der JuLi-Bundestagsabgeordnete Horst Meierhofer berichtete am Kongress von seiner Arbeit im Bundestag und kritisierte die zögerliche Reformpolitik der Großen Koalition. „Wir brauchen endlich grundlegende Reformen in der Steuer- und Gesundheitspolitik und keine Flickschusterei“, unterstrich Meierhofer.