Jens Brandt
Würzburg, 17. Juni 2008

Der 17. Juni sollte eine Mahnung sein

Ein Kommentar von Jens Brandt

In Zeiten einer 14%-Linkspartei und einer SPD, die in ihrem Grundsatzprogramm den “demokratischen Sozialismus” fordert, ist es für mich als gebürtigen Ostdeutschen sehr bedauerlich, dass der heutige 55. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953 so wenig Beachtung findet.

Neben verschiedenen, durch die Sowjet-Besatzung verursachten, politischen Missstände, haben auch die zunehmenden Folgen der sozialistischen Planwirtschaft zum Ausbruch des Aufstandes geführt.

Wenn Wolfgang Thierse anlässlich des 17. Juni sagt:

"Vor allem junge Leute sollten lernen, dass die Geschichte der DDR ein Teil der deutschen Geschichte ist und dass der Kommunismus ein Irrweg war, insofern er der Versuch war, Gerechtigkeit unter Preisgabe der Freiheit zu verwirklichen."

kann ich dem grundsätzlich nur zustimmen. Wobei ich dies nicht nur jungen Leute zu denken geben möchte. Und ich sehe dies auch nicht als geschichtliche Mahnung. Diese Aussage hat für mich eine große Aktualität.

Im Deutschland von heute sind die Menschen allzu gerne bereit, dem Staat die Organisation ihres Lebens zu übertragen. Dies zeugt von einem zweifelhaften Geschichtsverständnis.

Der Sozialismus ist eine zutiefst unmenschliche Gesellschaftsform und führt zwangsläufig zum Verlust der persönlichen Freiheit und in den Staatsruin. Daran ändert auch ein vorgeschobenes, verharmlosendes “demokratisch” nichts.

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Errungenschaft unserer Gesellschaft, die Deutschland großen Wohlstand gebracht hat. Wenn sich heute immer mehr Menschen von diesem Wohlstand abgekoppelt fühlen, sollten sie sich auf die Tugenden der Generation des Wirtschaftswunders besinnen und sich gegen eine schleichende Umwandlung der sozialen Marktwirtschaft in eine sozialistische Planwirtschaft (mit festgelegten Löhnen und Preisen) wehren.


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