20 Stimmberechtigte waren bei der Hauptversammlung des Kreisverbands Würzburg-Stadt erschienen. Vor ihnen blickte Graf auf seine erste zweijährige Amtsperiode zurück. Bei den drei Wahlen (Bundestag, Landtag, Europa) hätten die Würzburger Liberalen jedes Mal besser abgeschnitten als in Bayern und im Landkreis: "Wir hätten mehr gewollt, aber wir waren ganz ordentlich." Erfolge seiner Partei sah er zuletzt darin, dass man die Pflasterung des Kiliansplatzes auf städtische Kosten verhindert habe.
In der Frage der Würzburg-Arcaden habe die Fraktion keine einheitliche Meinung, hielt Graf fest. Einige Vorschläge der FDP zur kommunalen Haushaltssanierung betrafen den Verkauf von Mietwohnungen aus dem Besitz der Stadtbau, eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Stadtverwaltung sowie größere Effizienz in allen städtischen Betrieben.
Die Kleingruppierungen im Stadtrat kritisierte Graf, ihre "Kompetenz endet an den Stadtgrenzen". Mangels Einbindung in eine landesweite Partei hätten sie "keine Mitsprachemöglichkeit in übergeordneten Gremien". Die Amtsführung von Oberbürgermeisterin Pia Beckmann sei "bis jetzt vor allem medienwirksam" gewesen, doch sie "ignoriert das Verschuldungsproblem und den nicht genehmigungsfähigen Haushalt".
Reges Interesse brachten die Versammelten den ausstehenden Mitgliedsbeiträgen entgegen. Mehrfach wurde der Ruf nach Parteiausschlüssen laut. Laut Graf zahlen 90 Prozent der Würzburger Freidemokraten nur den niedrigsten Beitragssatz, der für Mitglieder mit einem Einkommen unter 1500 Euro gilt.