Gerd Hilbert
Würzburg, 24. April 2012

Chancen und Herausforderungen für das Mainfränksiche Museum in Würzburg

Zusammenfassung des Kommunal-Politischen Treffens (KPT) am 24.04.2012

Frau Dr. Lichte vom Mainfränkischen Museum im Gespräch mit der FDP

Nach der Begrüßung durch die Museumsleiterin Frau Dr. Claudia Lichte begann ein Streifzug durch die Highlights des Museums.

Als erstes erhielten wir eine Einführung in die Sonderausstellung:

„ Begnadete Hände – Werke Tilman Riemenschneiders in Aufnahmen von Alfred Ehrhardt ( 1902 – 1984 ) “

Hier handelt es sich um Schwarz-Weiß- Fotos die Ehrhardt, ein vielseitiger Künstler 1954 und 1955 im Museum von den Originalfiguren anfertigte.

In dieser Zeit entstand auch sein Riemenschneider-Film „Begnadete Hände“. Der Film ist am 24.5.12 um 19:00 im Central- Programmkino mit einer Einführung von Frau Dr. Lichte zu sehen.

Im nächsten Raum wurden uns bedeutende Kunstwerke fränkischer und in Franken tätiger Künstler und Kunsthandwerker z.B. Gemälde, Uhren oder Silbergeschirr vorgestellt.

Der anschließende Riemenschneider- Saal zeigte die bedeutenden Schätze des Meisters. Erstmals ist hier auch eine neu entdeckte spätgotische, weibliche Holzfigur zu sehen, die in einem Bauernhaus bei Haßfurt entdeckt wurde und seiner Werkstatt zugeschrieben wird.

Der nächste Weg führt uns zu einer neuen Ausstellungskonzeption. Unter dem Titel „ „Leuchttürme“ werden ab sofort Exponate, die besonders beispielhaft für eine Epoche stehen, präsentiert. Den Anfang macht ein Barocksekretär von 1745. Er zeigt das Aufblühen der Künste im Zuge von Bau und Ausstattung der Würzburger Residenz im 18. Jahrhundert.

Nach dieser Führung hielt Frau Dr. Lichte ein Referat mit dem Titel: „Chancen und Herausforderungen für das Mainfränkische Museum Würzburg“

Das Museum wurde 1913 als das Stadtmuseum von Würzburg gegründet und in einem Anwesen in der Maxstraße untergebracht.

Bei dem Inferno des Bombenangriffes vom 16. März 1945 wurden das Museumsgebäude und große Teile der Sammlung zerstört.

1947 konnte das Museum in den Räumen im Zeughaus und in der Echterbastei der Festung Marienberg der Öffentlichkeit übergeben werden.

Seit dem 1. Januar 2003 firmiert das Museum in der Rechtsform eines Zweck-Verbandes zwischen der Stadt Würzburg ( 60 \\\\\\\\\\\\\% ) und der unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfrankens ( 40 \\\\\\\\\\\\\% ).

Das Mainfränkische Museum Würzburg auf der Festung Marienberg gehört zu den großen Kunstsammlungen Bayerns. Aufgrund der künstlerisch bedeutenden Werke fränkischer und für Franken arbeitender Künstler konnte sich das Museum zu einem Haus von internationalem Rang entwickeln.

In einem aktuellen externen Gutachten wurden die Stärken und Schwächen des Museums analysiert. Zur Freude von Frau Dr. Lichte und Ihrem Team finden sich zum überwiegenden Teil alle die Punkte wieder, die sie selbst seit langem bei den verantwortlichen Gremien vorgetragen hat nämlich Themen, das Main-frankenmuseum bautechnisch zu verbessern und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit deutlich zu steigern.


Stärken:       

  1. imponierende Lage
  2. Internationale Bedeutung
  3. Sonderausstellungen / Museumspädagogik

Schwächen:           

  1. gravierende bautechnische Mängel
  2. Empfang und Service nicht zeitgemäß
  3. „Stadtgeschichte“ im Fürstenbau der Festung

FAZIT:

Ein engagiertes Museumsteam – offensichtlich die künstlerisch Verantwortlichen zu allen Zeiten – haben das Mainfränkische Museum zu internationaler Bedeutung gebracht.

Mit diesem Pfund weiß die Stadt nichts anzufangen. Mangels strategischer Ziele schwirrt auch dieses Projekt im „Wolkenkuckucksheim“ der Verwaltung der Stadt Würzburg, wie so viele andere.

Die 100- Jahresfeier 2013 wäre der Meilenstein für die Verwaltung gewesen ihre Verpflichtung für das Museum aktiv anzugehen. Ein Engagement zum Nutzen der Stadt und ihrer Bürger – Fehlanzeige.

Eine Landtagspräsidentin aus Würzburg, ein Finanzminister aus Franken und das Kultusministerium wären die Partner um den dringenden Investitionsstau mit einem Paukenschlag aufzulösen. Stattdessen reitet man weiter auf dem Amtsschimmel und tummelt sich im kleinkarierten Ämterwirrwarr!


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