Die Grundschule solle in kleinen Klassen den Kindern Selbständigkeit, Gemeinschaftssinn und Teamarbeit vermitteln. Überhaupt sollten an allen Schulen "nicht mehr als 25 Schüler" in einer Klasse sein, betonte Kracht. "Das ist für uns ein ganz wichtiger Punkt." Der Übertritt an weiterbildende Schulen solle sich künftig nicht mehr nur nach dem Notendurchschnitt richten.
Am dreigliedrigen Schulsystem wolle die FDP festhalten, doch strebe sie eine höhere Durchlässigkeit zwischen den Schularten an, so Kracht. An den Hauptschulen seien die M-Klassen, die zur Mittleren Reife führen, auszubauen. An den Realschulen müssten die Fremdsprachen-Kenntnisse der Schüler ebenso verbessert werden wie deren Umgang mit "alltäglicher Software".
Am Gymnasium sollten sich die Schüler "aktiver mit dem Stoff auseinandersetzen". Wirtschaft, Sozialkunde und Elektronische Datenverarbeitung (EDV) sollten verstärkt unterrichtet, dafür die Lehrpläne an anderer Stelle "entrümpelt" werden. In der 11. Klasse seien 85 Prozent des Stoffs eine Zusammenfassung früherer Schuljahre. Kracht befürwortet das Abitur nach 12 Jahren.
Den Beamtenstatus für Lehrer hält Kracht für "nicht notwendig". Diese sollten mal ein Jahr in der freien Wirtschaft arbeiten können. Die Jahrgangsstufen sollten durch Semester ersetzt, die "pädagogische Ganztagsschule" solle flächendeckend als Angebot eingeführt werden.
Ein Fünf-Punkte-Programm stellte der FDP-Direktkandidat für den Bezirkstag, Marco Graulich, vor. Der 32 Jahre alte Diplom-Informatiker möchte sich für die Schaffung eines "Verkehrsverbunds Mainfranken" einsetzen, für einen Ausbau der regionalen Wirtschaftsförderung, gegen Kürzungen bei der Jugendförderung, für Psychotherapie-Plätze ohne Wartelisten ("derzeit bis zu einem Jahr") sowie für die Kultur.