Die Delegierten verabschiedeten u.a. zwei vom Landesvorstand eingebrachte Leitanträge, die sich mit den Themenfeldern Innere Sicherheit sowie der Integration von Ausländern in Deutschland befassen. Darin warnt die FDP, dass gegenwärtig mit der Angst Politik gemacht werde und betont, dass das ständige Streben nach Eingriffsbefugnissen in die Rechte der Bürger durch Schily und Beckstein beängstigend sei. Die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien müsse unbedingt gewährleistet bleiben. Der zweite Leitantrag mit dem Titel „ Kulturelle Vielfalt – universelle Werte“ befasst sich mit der aktuellen Integrationsdebatte und soll in dieser Woche im Bundestag eingebracht werden. Integration sei in Deutschland möglich, wenn alle Seiten mit großer Anstrengung daran arbeiten. Die bayerische FDP fordert die Einführung von Sprachförderung mit Tests für vier- bis fünfjährige Kinder, damit rechtzeitig Defizite behoben werden können und beim Schulbeginn gleiche Startchancen bestehen. Die FDP wolle mit konkreten Vorschlägen eine vernünftige Antwort auf die derzeit aufgeregte Integrationsdebatte geben. Statt Ausgrenzung setze die bayerische FDP auf den längst überfälligen Dialog der Religionen und Kulturen.
Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Dr. Wolfgang Gerhardt hielt am zweiten Tag eine mit viel Beifall bedachte Rede. Er machte deutlich, dass die größte soziale Sicherheit nicht in der Höhe der Arbeitslosengeld-II-Beträge bestehe, sondern in der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Im Gegensatz zu den Modellen von Union und Rot/Grün sei das liberale Gesundheitskonzept eine klare und vernünftige marktwirtschaftliche Alternative mit sozialer Absicherung.
Die Delegierten aus Würzburg zeigten sich sehr zufrieden mit der großen Harmonie, die trotz intensiver sachlicher Diskussion den Parteitag bestimmte und den dabei erzielten Ergebnissen.