Diese Mehrausgaben von 200 000 Euro pro Jahr seien angesichts der gerade zum 1. Januar erfolgten Gas- und Strompreiserhöhung ein Schlag in das Gesicht der Verbraucher, zumal die letzte Gaspreiserhöhung erst 18 Monate zurück liege und nach Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle die Einfuhrpreise für Erdgas nicht gestiegen, sondern im ersten dreiviertel Jahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent gesunken seien, heißt es weiter. Danach hätte der Gaspreis sogar sinken müssen. Diese Preiserhöhung zum 1. Januar sehen die Würzburger Liberalen vielmehr als einen Beitrag zur Sanierung des Würzburger Haushaltes.
"Die WVV hat den Auftrag, der Stadt jährlich drei Millionen Euro als ,sogenannten Gewinn' zusätzlich zur Konzessionsabgabe von 10,115 Millionen Euro zu erwirtschaften," so FDP-Chef Karl Graf, "und irgendwoher muß das Geld ja herkommen." Ein stichhaltiger Grund sei für diese Gaspreiserhöhung nicht ersichtlich, meint die FDP. So wie bei den Strompreiserhöhungen zum 1. Januar 2004 und 1. Januar 2005 setze die WVV ihrer Energiepolitik bei den Gaspreisen fort, nur um mehr Geld an die Stadt abführen zu können. Es handelt sich, so Graf "um versteckte Steuererhöhungen", die nahtlos an die städtische Gebührenerhöhungspolitik der letzten Jahre anschließe.
Die FDP kritisiert zudem, dass die Oberbürgermeisterin einen anerkannten SPD-Mann, wie Wolf, der sich auf dem Markt als Geschäftsführer für die WVV in nicht einfachen Zeiten bewährt habe, aus offensichtlich politischen Gründen abbestellt. Dies sei Personalpolitik auf Kosten der Gebührenzahler. Die FDP fordert die Stadt als Eigentümerin der WVV auf, über den Aufsichtsrat die Rücknahme der Gaspreiserhöhung durchzusetzen. Die FDP-Stadtratsfraktion werde einen entsprechenden Antrag im Stadtrat einbringen, heißt es weiter