Am Montagabend folgten zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger der Einladung der Würzburger Freien Demokraten ins Theater Chambinzky zur Podiumsdiskussion „Mozart Areal – Fortschritt oder Stillstand“ unter der Moderation von Julia Bretz (stellvertret. Bezirksvorsitzende FDP-Unterfranken).
Marcus Arlt, Vertreter der Stadt Würzburg, brachte in seinem einleitenden Vortrag die Entscheidungsmöglichkeit der Bürger am 5. Juli auf den Punkt: „Die Würzburger Bürger treffen eine Grundsatzentscheidung, ob auf dem Gelände des ehemaligen Mozart-Gymnasiums und auf dem Kardinal-Faulhaber-Platz etwas Neues entstehen kann oder der Status quo langfristig beibehalten werden muss.“
Der Kreisvorsitzende der FDP Würzburg-Stadt, Prof. Dr. Andrew Ullmann, ließ im Anschluss keinen Zweifel daran, welche Empfehlung er den Würzburgern ans Herz legt: „Die FDP war beim Thema Mozart Areal immer der Überzeugung, dass nur eine komplette bauliche Neugestaltung im Interesse Würzburgs ist: Auf diesem Wege können ein ansprechendes und bedarfsgerechtes Einkaufsangebot, der in Würzburg so dringend benötigte Wohnraum sowie ausreichend neue Tiefgaragenstellplätze geschaffen werden. Ein noch ausstehender Architektenwettbewerb und der Bebauungsplan stellen auch bei Verkauf des Geländes an einen Investor die demokratische Kontrolle des Vorhabens durch den Stadtrat sicher.“
Aus Sicht von Stadtratsmitglied Karl Graf muss insbesondere mit einer Bebauung des Kardinal-Faulhaber-Platzes ein sinnvoller Endpunkt der Fußgängerzone im Bereich Eichhorn-/Spiegelstraße geschaffen werden. „Einzelhandelsflächen an dieser Stelle ergänzen optimal die Bebauung am Eingang Eichhornstraße/Oberer Markt. Außerdem muss der Parksuchverkehr am Kardinal-Döpfner- und Paradeplatz eingedämmt werden, indem die dortigen Stellplätze langfristig in die Tiefgarage unter der Neubebauung am Mozart Areal wandern.“
Joachim Spatz, ebenfalls Stadtratsmitglied der FDP/Bürgerforum-Fraktion, betonte die finanziellen Folgen der Entscheidung durch die Bürger: „Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob die Stadt mindestens 11 Millionen Euro aus einem Verkauf des Areals erlösen kann oder Minimum 26 Millionen ausgeben muss für eine Sanierung ohne klares Benutzungskonzept. Den Unterschiedsbetrag von fast 40 Millionen Euro benötigt Würzburg an anderer Stelle dringender, ich denke nur an das Mainfrankentheater, das Nautiland Familienbad oder zahlreiche Schulen.“
Einig waren sich alle Diskutanten: Der Bürgerentscheid bietet eine außergewöhnliche Chance, basisdemokratisch die weitere Stadtentwicklung zu gestalten. „In anderen Ländern kämpfen die Menschen unter Lebensgefahr für ihre demokratischen Rechte, hier in Deutschland verzichten wir allzu oft leichtfertig auf sie“, so Karl Graf. „Wir hoffen, dass die Bürger ihrer Verantwortung gerecht werden“, fügte Joachim Spatz hinzu. „Und das am besten indem sie mit einem ‚Ja’ für das Ratsbegehren am 5. Juli stimmen“, schloss Prof. Dr. Andrew Ullmann die Veranstaltung.
Von links nach rechts:
Andrew Ullmann (Kreisvorsitzender der FDP Würzburg); Stadtrat Karl Graf, Julia Bretz (stellvertret. Bezirksvorsitzende FDP-Unterfranken, Moderatorin), Stadtrat Joachim Spatz, Marcus Arlt (Stadt Würzburg)
Musterstimmzettel, richtig ausgefüllt um Fortschritt in Würzburg zu gewährleisten.
Unser Flyer zum Thema des Bürgerentscheides.