Andrew Ullmann
1. Februar 2016

FÖST/ULLMANN: Gröhe schafft mit Arztterminservicestellen Bürokratiemonster

Zur Einführung der Arztterminservicestellen erklärt Daniel Föst, Generalsekretär der FDP Bayern: „Die Gesundheitskosten steigen, in ländlichen Regionen gibt es immer weniger Ärzte, in Krankenhäusern gibt es immer öfter resistente Keime und Gröhe fällt nichts besseres ein, als eine ZVS für Fachärzte zu gründen, um ein Problem zu lösen, das es gar nicht gibt.“

Prof. Dr. Andrew Ullmann, Gesundheitsexperte und Mitglied im Landesvorstand der FDP Bayern, ergänzt: „Gröhe hat für viel Geld mit der gesetzlichen Einführung von Terminserivcestellen einen Bürokratiemonster geschaffen. Die Idee klingt nach dem ersten Anhören gut, doch sie löst das Problem einer Terminfindung nicht. In einzelnen Fachgruppen und Regionen existieren sicherlich Engpässe bei den Terminen, doch die Probleme der zeitgerechten fachärztlichen Terminfindung liegt nicht am fehlenden Willen der Ärzte, sondern vielmehr an strukturellen Schwächen der Niederlassung von Fachärzten vor Ort. Die Wartezeiten für einen Facharzttermin in Deutschland sind laut OECD im internationalen Vergleich nicht sehr ausgeprägt. Mit der Einführung dieser neuen Terminservicestellen werden Patienten nun verpflichtet, bis zu eine Stunde Reisezeit in Kauf zu nehmen. Das ist gerade in Anbetracht der demografischen Entwicklung in Deutschland für die älteren und mobilitätsbehinderten Menschen eine Zumutung. Ich kenne keinen niedergelassenen Arzt, der es nicht schafft, bei entsprechender Dringlichkeit für seine Patienten unabhängig von der Krankenversicherung rasch einen Termin mit einem Facharzt zu vereinbaren. Das ging bisher immer reibungslos, wenn Ärzte untereinander direkt in Kontakt getreten sind. Die Kosten für dieses Bürokratiemonster liegen nach Schätzungen bundesweit im zweistelligen Millionenbereich. Diese Kosten werden von den Versicherten über die Krankenversicherung bezahlt. Geld, das woanders besser investiert sein kann. Mehr Bürokratie schafft keine bessere Medizin. Wichtig wäre, das wirkliche Problem anzugehen, indem der Beruf des Arztes auch auf dem Lande attraktiver gemacht wird.“ von FDP-Bayern

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