Heute wurde der Kulturhaushalt 2021 des Bezirks Unterfranken beschlossen.
Das Problem und gleichzeitig die herausragende Leistung des Bezirks Unterfranken ist, dass die Mittel des Kulturhaushaltes aus den Anlagen der Kulturstiftung Unterfranken kommen. Die Erträge sind 19\% niedriger als im letzten Jahr. Die diesmaligen Ausgaben des Kulturhaushaltes lassen sich nur durch Entnahmen aus der Rücklage sowie der gebildeten Werterhaltungsrücklage finanzieren. Trotzdem werden weiterhin die meisten bisherigen Projekte gefördert. Der Denkmalschutz liegt bei 1,2 Mio € Ausgaben. Das Landestheater Schloß Maßbach erhält seine Mittel ebenso wie Museen Stadt Schweinfurt, Alzenauer Burgfestspiele, Frankenfestspiele Röttingen, Spielbetrieb Spessartgrotte oder Kissinger Sommer, der Klavierolymp oder das Kammerorchester Bad Brückenau sowie die Scherenburgfestspiele Gemünden. Die Verbände der unterfränkischen Künstler erhalten insgesamt 42 000 €. Möglich wurde das durch die Herausnahme der Kosten für die Musikfachschule Bad Königshofen sowie die Unterhaltskosten der Musikakademie Hammelburg aus dem Ausgabenkatalog der vorhergehenden Jahre. 1,2 Mio € hierfür wurden über den allgemeinen Haushalt finanziert mit einem Volumen von 3/1000 der Gesamtumlage.
Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen gehen wie bei allen Stiftungen weiter nach unten. Adelheid Zimmermann, weitere Stellvertretende Bezirkstagspräsidentin, skizzierte folgende Möglichkeiten der Ertragssicherung: Die Kulturstiftung kann aus ihren frei werdenden Anlagen eigene Kredite fürs Bauen eigener Immobilien, Krankenhäuser oder Pflegeheime, ausreichen und dafür die Zinsen einsammeln. Anders als geschlossene Immobilienfonds wären solche Mittel nicht riskant. Die zweite Möglichkeit wäre, den Kulturhaushalt komplett aus der Umlage des Kameralhaushaltes zu finanzieren. Für den Kameralhaushalt würden die genannten 6 Mio € Kulturmittel eine Erhöhung der Umlage von 0,35 Hebesatzpunkten bedeuten.
Schön wäre das nicht, aber Kultur ist eine öffentliche Aufgabe des Bezirks Unterfranken.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Ausstellungen des Bezirks für Schloß Aschach als Präsentation aus dem politischen und sozialen Leben des 19. Und 20. Jahrhunderts. Spannende Fragen: Warum kauften die Luxburgs Schloß Aschach? Konnte nur ein Adeliger im 19. Jahrhundert Bezirkstagspräsident werden? Wie sah das Leben von Kindern im Jahre 1870 in Aschach aus?
Außerdem legte Zimmermann Wert auf kulturelle Veranstaltungen mit Behinderten. Warum nicht das Theater Augenblick mit Aufführungen in unseren Heimen oder Theaterspiel mit unseren Heimbewohnern durch Theater Augenblick?!
Kultur muß Freiräume geben in Film, Foto, Theater, Musik, Sprache, Malerei. Architektur. Für die Last der Ungewissheit unseres Lebens gibt es keine vorhersehbaren Antworten in der Kunst. Zimmermann war sich einig mit Kollegin Bischof: Kunst überlebt.
Zimmermann stimmte dem vorgelegten Haushaltsplan 2021 des Bezirks Unterfranken zu.
Adelheid Zimmermann