Würzburg, 15. November 2005

FDP: Kein Konkurrenzschutz für Einkaufszentrum von MfI

Hat der Projektentwickler MfI Angst vor der Konkurrenz? Es scheint so, denn in der dem Stadtverband der FDP vorliegenden Absichtserklärung, dem so bezeichneten „letter of intent“, ist vorgesehen, dass die Stadt Würzburg „während der weiteren Verhandlungen mit der Arcaden KG keine anderen Einzelhandelsprojekte vorantreibt, die zu dem Arcaden Project in Konkurrenz stehen“.

„Konkurrenz belebt nun aber mal das Geschäft“, so der Kreisvorsitzende der Würzburger FDP, Karl Graf. Graf weiter: „Es ist daher nicht einzusehen warum ausgerechnet MfI Konkurrenzschutz fordert. Die Stadt Würzburg würde sich mit Unterwerfung unter diese Klausel aller Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Einzelhandel sowohl im Bereich Mozartschule als auch im eventuell frei werdenden Gelände der amerikanischen Streitkräfte auf der Skyline berauben.“

Des weiteren kritisiert die FDP die großzügige Befreiung vom Stellplatznachweis. Jeder kleine Einzelhändler und Gastronom muß die Stellplätze nachweisen oder ablösen. Für das Projekt am Bahnhof wären gemäß der Stellplatzsatzung, Richtzahlenliste 3.1 (Einkaufszentren) pro 10 m² Verkaufsnutzfläche ein Stellplatz erforderlich. Bei der geplanten Größenordnung wären dies 2.500 Stellplätze. MfI plant lediglich 1.000 Plätze, wobei ca 600 bereits vorhandene Plätze (Quellbachparkhaus, Taxistand mit Parkplätzen, Postparkplatz) wegfallen. Graf wörtlich: „Die Stadt würde somit auf rund 10 Mio € verzichten, was angesichts der weiterhin angespannten Haushaltslage ein Unding gegenüber allen Vereinen und Verbänden wäre, bei denen gespart wird.“

Die finanzielle Bonität von MfI anzuzweifeln wäre absurd. Denn hinter dieser Gesellschaft stehen so renommierte Geldinstitute wie die Bayerische Landesbank, die Bank der bayerischen Sparkassen. Warum jedoch der Vertrag mit der Stadt Würzburg von einer untergeordneten GmbH & Co. KG abgeschlossen wird, ist ein Geheimnis der Beteiligten. Eine finanzielle Sicherheitsleistung für diese Tochtergesellschaft wäre zu wünschen.

Insgesamt wird MfI mit dieser Absichtserklärung zu Lasten des bestehenden Handels massiv bevorzugt. Die FDP ist nicht gegen neue Vertriebsformen im Einzelhandel, fordert jedoch erneut eine umgehende Bürgerversammlung und eine offene Diskussion. Die Tragweite dieses Projektes verbietet eine Entscheidung im Schnellverfahren hinter verschlossenen Türen.


Neueste Nachrichten


  • 6. Aug. 25
    Neues aus Unterfranken
    Sommer-Newsletter - August 2025
    Termine, Berichte aus den Kreisverbänden, Bezirkstag, sowie Impressionen von Veranstaltungen.
  • Mömlingen, 23. Jul. 25
    FDP-Unterfranken mit neuer Doppelspitze:
    Stauffenberg und Klein stehen für Aufbruch, Einheit und kommunale Stärke
    Mömlingen, 22. Juli 2025 – Die FDP-Unterfranken hat am vergangenen Wochenende in Mömlingen ein neues Kapitel aufgeschlagen: Erstmals in ihrer Geschichte wählten die Delegierten eine Doppelspitze an die Spitze des Bezirksverbands.
  • 8. Jul. 25
    FDP Unterfranken fordert: Sondervermögen jetzt unbürokratisch an Kommunen auszahlen – Krankenhausumlage abschaffen
    Würzburg, 7. Juli 2025 – Die FDP Unterfranken schlägt Alarm angesichts des wachsenden Investitionsstaus in deutschen Kommunen. Nach Angaben des Bayerischen Gemeindetags beläuft sich dieser aktuell auf rund 186 Milliarden Euro bundesweit. Gleichzeitig lag das kommunale Defizit im Jahr 2024 bei 13,2 Milliarden Euro, davon allein 5,3 Milliarden Euro in Bayern.
  • 2. Jul. 25
    Starke unterfränkische Impulse im neuen Landesvorstand der FDP Bayern
    Amberg/Würzburg – 2 JUL 2025 Beim Landesparteitag der FDP Bayern am vergangenen Wochenende in Amberg wurde Unterfranken prominent im neuen Landesvorstand vertreten. Tobias Dutta (23), Landesvorsitzender der Jungen Liberalen und langjährig engagiertes Mitglied der FDP Würzburg, wurde in das Präsidium der FDP Bayern gewählt. Er kündigte an, die Partei mit neuem Elan...