Main-Post
18. November 2005

Nur ein Kaufzentrum

würzburg (aj) Schlagabtausch im Streit um ein Einkaufszentrum (Arcaden) am Bahnhof zwischen FDP und der Oberbürgermeisterin: Die FDP hatte in einer Mitteilung den "letter of intent" (Absichtserklärung) des Projektentwicklers mfi kritisiert. Darin sei vorgesehen, dass die Stadt "während der weiteren Verhandlungen mit der Arcaden KG keine anderen Einzelhandelsprojekte vorantreibt, die zu dem Arcaden Projekt in Konkurrenz stehen".

Eine Formulierung, die sich offenkundig auf parallele Überlegungen für ein Einkaufszentrum auf dem Mozart-Areal bezieht, die zunächst OB Dr. Pia Beckmann (CSU) forciert hatte. FDP-Kreisvorsitzender Karl Graf interpretiert die mfi-Forderung als "Konkurrenzschutz" und stemmt sich dagegen: "Konkurrenz belebt das Geschäft." Die Stadt würde sich mit dieser Klausel aller Entwicklungsmöglichkeiten für den Einzelhandel sowohl im Bereich Mozartschule als auch im eventuell frei werdenden Gelände der amerikanischen Streitkräfte berauben. Ferner kritisiert die FDP eine angebliche Bevorzugung von mfi bei der Stellplatzablöse. Die Zahl der neuen Parkplätze passe nicht zum Zuwachs an Verkaufsfläche.

Die OB weist die Vorwürfe zurück. Zwar sei mit der Größenordnung von 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche nur ein Einkaufszentrum im Stadtgebiet möglich. Der Wunsch von mfi, dies festzuschreiben, sei verständlich. Entwicklungen mit Einzelhandel seien aber auf dem Mozart- areal und andernorts nicht ausgeschlossen, schreibt Beckmann in einer Stellungnahme. Anders als vor einigen Monaten wünscht sie sich nun am Mozartareal eine Ergänzung des innerstädtischen Lebensmittelangebotes mit einem Vollsortimenter. Auch "ergänzende innenstadtbelebende Elemente wie Erlebnisgastronomie und kleinere Läden sind sinnvoll", heiß es. Die von der FDP dargelegte Stellplatzbilanz bezeichnet Beckmann als nicht zutreffend, weil weiterer Parkraum mit Anschluss an die Nordtangente entstehen soll.


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