Karl Graf
Würzburg, 28. März 2006

Landesparteitag der FDP 25. März 2006

Grußwort Karl Grafs auf dem Landesparteitag

Liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde der FDP,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Schäfer,
sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger,

Willkommen in Würzburg zum Landesparteitag!

 Ich freue mich über den vollen Saal und bedanke mich für Ihre vielleicht gesteigerte Aufmerksamkeit, die Sie diesem Grußwort entgegen bringen. Danke daß Sie nach Würzburg gekommen sind, oder als Gäste aus Würzburg an diesem Parteitag teilnehmen. Ein Flüchtigkeitsfehler, FPD statt FDP auf unseren Plakaten, mit denen wir auf diesen Parteitag aufmerksam gemacht haben, fand ungeahntes Interesse der Medien. Sind wir ansonsten gewohnt nur mit Mühe in Presse und Funk präsent zu sein, werden gemeinhin vom Bayerischen Staatsrundfunk nicht geliebt, kam dieser Lapsus wohl gerade Recht, um aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Nicht Sachpolitik war gefragt, sondern die billige Suche nach der vermeintlichen Sensation. Ich bedauere, mit meinen Helfern, diesen Schaden verursacht zu haben. Ich versichere Ihnen – es ist nicht mit Absicht geschehen. Wir sind leider nicht in der glücklichen Lage, den Apparat der bayerischen Staatskanzlei als Parteizentrale nützen zu können - und - ich traue dem kritischen Bürger durchaus zu, Wichtiges von Nebensächlichem zu unterscheiden. In Würzburg Stadt erreichten wir bei der letzten Bundestagswahl respektable 10,5% und für 82 zahlende Mitglieder brauchen wir uns nicht zu schämen. Ein Parteitag setzt auch ein Zeichen für die Region, in Unterfranken hat er gewiß einen höheren Stellenwert als in München. 1986 hatten wir letztmals einen Landesparteitag, und noch heute zehren langjährige Mitglieder vom Bundesparteitag 1956 in den Würzburger Huttensälen, der hochverehrte Dr. Thomas Dehler und wurde hier als Bundesvorsitzender gewählt. Auf Ihren Tischen finden Sie einen Stadtplan für Gäste. Würzburg ist und noch immer eine schöne Stadt. 37 Sehenswürdigkeiten listet dieser Führer auf, Residenz, Festung, alte Mainbrücke mit Blick auf Stadt, Fluß und Umgebung sind herausragend. Tilmann Riemenschneider, Balthasar Neumann, Giovanni Battista Tiepolo, Rudolf Virchow und Wilhelm Conrad Röntgen haben hier gewirkt. Mehr als anderswo hat die katholische Kirche bis heute Stadtbild und Politik geprägt. 1582 wurde die Universität wieder gegründet, die Erstgründung 1401 ging bachab, da die Studenten nicht studierten sondern mehr die Wein- und Badestuben frequentierten. Das ist heute ganz anders, aber die Weinstuben gibt es immer noch zahlreich, und ich ergreife die Gelegenheit, Sie einzuladen, gemeinsam mit den Julis Unterfranken den Parteitag in der Bürgerspital Weinstube „zum Heiligen Geist“ ausklingen zu lassen. Würzburg liegt zentral, mit guten Zug, - 60 ICE und IC Verbindungen täglich -, und direkten Autobahnen nach Frankfurt, Heilbronn, Ulm, Nürnberg und Hamburg. Jedoch ist insbesondere die A 3 nach Frankfurt permanent überlastet, ein sechsspuriger Ausbau in den hessischen Wirtschaftsraum mit seinem internationalen Flughafen ist dringend erforderlich. Bemerkenswert ist das Stimmverhalten der Würzburger bei den Oberbürgermeisterwahlen. Obwohl überwiegend konservativ, konnte erstmals seit den fünfziger Jahren, 2002 die CSU das Mandat erringen, 1956 wurde Alfons Goppel, der spätere bayerische Ministerpräsident, und 1990 Barbara Stamm nicht gewählt. In den zurückliegenden 10 Wahlen zum Würzburger Stadtrat, seit 1952, ging die FDP neunmal mit zwei Mandaten hervor, eine bemerkenswerte Konstanz und zugleich eine Herausforderung. Der bestplatzierte Unterfranke, Moritz Kracht, landete bei der Aufstellung der FDP Kandidaten zum Bundestag 2005 auf Platz 13, zugegebenermaßen nicht ohne zutun des eigenen Bezirksverbands, – aber auch Unterfranken wünscht sich, im Kandidatentableau berücksichtigt zu werden. Wir wollen nicht nur reden, sondern auch handeln. Eine bedeutende Würzburger Wirtschaftsprüfungskanzlei hat dem Kreisverband einen Schriftsatz „das verrückte Umsatzsteuergesetz“ übergeben. Es wird immer viel über Bürokratieabbau gesprochen, wir machen konkrete Vorschläge. Ich darf unserer Parteivorsitzenden den Schriftverkehr mit der Bitte um Weiterleitung an die bayerischen Abgeordneten und Herrn Solms übergeben. Meine Damen und Herren, ich erwarte, daß auf diesem Parteitag sinnvolle Debatten geführt, und gute Beschlüsse gefaßt werden, wir in Würzburg sind für eine ehrliche und offene Politik.

Vielen Dank!


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