Die FDP Würzburg macht sich für eine Neukonzeption des Mainfränkischen Museums stark. Das Museum hat eine einmalige Sammlung mit überregionaler Bedeutung, einzelne Ausstellungsstücke sind von weltweiter Bekanntheit. Die Verknüpfung aus kunst-, kunsthandwerks- und kulturgeschichtlicher Exponate stellt eine wertvolle Bereicherung der Würzburger Kulturlandschaft da, dient der Erinnerung an die Geschichte von Stadt und Region und leistet zugleich einen wertvollen Beitrag zur Identitätsstiftung mit und in der Stadt.
Am aktuellen Standort und in der aktuellen Ausführung ist das Museum nicht optimal aufgestellt. Die Räume bieten zu wenig Platz für eine integrierte Ausstellung von kunst- und kulturhistorischen Ausstellungsstücken im Kontext der Geschichte der Region. Das Gebäude ist zudem nicht barrierefrei und auch nur mit unverhältnismäßigen Kosten und unter schwerwiegenden Veränderungen der historischen Bausubstanz barrierefrei umbaubar. Der Eingangsbereich ist zu klein. Es stehen keine geeigneten Tagungsräume zur Verfügung. Die Depot-Räume sind klimatisch für die Aufbewahrung von historischen Ausstellungsstücken ungeeignet. Die sanitären Einrichtungen sind unzureichend. Zudem ist das Museum zu wenig in die städtische Kulturlandschaft eingebunden.
Daher schlägt die FDP Würzburg anlässlich des bevorstehenden 100. Geburtstags des Museums folgende Maßnahmen vor:
1. Neuer Ort, neues Glück – Museum in der Festung umziehen lassen.
Am aktuellen Standort kann das Museum nicht bleiben. Die Räumlichkeiten im Zeughaus bieten nicht die Möglichkeiten, das Museum zukunftsfähig aufzustellen. Daher soll ein Umzug in den vorderen Bereich der Festung erfolgen. Dort sind Ausbau und Sanierung bereits deutlich weiter fortgeschritten. Die Räume sind groß genug und zudem barrierefrei. Einen Umzug in die Innenstadt kann nur eine Notlösung sein. Die Festung ist der historisch adäquate Raum für das Museum. Zudem ist eine Anschlussverwendung der Räume an der Festung fraglich. Der FDP geht es darum, die Festung mit Leben zu füllen.
2. Keine verschwendeten Investitionen - Tagungszentrum beibehalten.
Dabei soll das Tagungszentrum an der Festung beibehalten werden. Tagungszentrum und Museum können voneinander profitieren. Das Tagungszentrum bietet für das Museum ausreichend Raum für Tagungen und Ausstellungseröffnungen. Das Museum stellt für das Tagungszentrum einen werbewirksamen Standortvorteil dar.
3. Eins ist mehr als Zwei - Fürstenbaumuseum und Mainfränkisches Museum integrieren.
Der aktuelle Zustand mit zwei thematisch ähnlichen Museen am gleichen Standort ist unhaltbar. Beide Museen müssen integriert werden. Dazu gehört ein gemeinsames Ausstellungskonzept, ein gemeinsamer Eintrittsbereich, gemeinsame Öffnungszeiten und ein gemeinsamer Eintritt.
4. Festung ist mehr als Museum – Integriertes Konzept mit Veranstaltungen schaffen.
Im Rahmen der Neukonzeption des Mainfränkischen Museums soll ein integriertes Konzept für die Festung mit dem Zusammenspiel aus Aussichtspunkt, Gastronomie, Tagung und Kultur geschaffen
werden. Insbesondere soll die Festung als Ort für kulturelle Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerte im Sommer ausgerichtet werden.
5. Kultur per Bus erleben - Linie 9 zur Kulturlinie machen.
Die Anbindung des Museums muss verbessert werden. Die „Festungslinie“ – Linie 9 – der WVV muss ganzjährig fahren. Sie ist unzweifelhaft Würzburgs „Kulturlinie“, denn sie verbindet Residenz, Theater, Kulturspeicher und Museum. Daher soll sie auch in „Kulturlinie“ umbenannt werden. Die auf der Linie 9 eingesetzten Busse sollen entsprechend beklebt werden. Die Busse zudem mit Flyern der beteiligten Einrichtungen ausgestattet werden. Die Durchsagen sollen verständlich und zweisprachig (deutsch/englisch) sein, sowie auf die kulturellen Einrichtungen verweisen. Ein Kulturlinienflyer soll geschaffen werden, der Touristen die Möglichkeit gibt, die wichtigsten kulturellen Einrichtungen Würzburgs mit dem ÖPNV zu erkunden.
6. 100 Jahre sind ein guter Anfang - Alle Beteiligten an einen Tisch holen.
Zur Umsetzung dieses Prozesses müssen alle Beteiligten an einen Tisch. Die FDP spricht sich daher für die Gründung eines runden Tisches für die Neukonzeption des Mainfränkische Museum aus. Beteiligt werden sollen der Bezirk, die Stadt, die Museumsleitung von Mainfränkischem Museum und Fürstenbaumuseum, die bayerische Schlösser- und Seenverwaltung sowie das Kunstministerium