Würzburg, 30. Oktober 2019

Kommunalwahlprogramm 2020

Beschluss Mitgliederversammlung 30.10.2019

Inhalt:

  1. Präambel
  2. Wohnraum schaffen
  3. Mobilität neu denken
  4. Stadtentwicklung / lebenswerte Innenstadt
  5. Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung
  6. Solider Haushalt – Entlastung von Bürgern
  7. Smart City, Transparenz und Bürgerbeteiligung
  8. Lebenslanges Lernen, Bildung und Hochschulen
  9. Gesellschaftlicher Zusammenhalt
  10. Ehrenamt / Vereine / Sport / Kultur

1. Präambel

Wir Freie Demokraten wollen unsere Stadt gestalten. In den letzten haben wir gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister Christian Schuchardt bereits viele wichtige Projekte angestoßen und umgesetzt. Diesen Weg in die Zukunft wollen wir auch in den nächsten sechs Jahren weitergehen und dabei Motor und treibende Kraft bleiben.

Wir wollen anpacken und uns den mit dem Wachstum unserer Stadt verbundenen Herausforderungen an Mobilität, Wohnraum, Ökologie stellen – ideologiefrei und technologieoffen. Dabei hilft uns auch die Digitalisierung. Als Smart City können wir Würzburg ressourcenschonender und bürgerfreundlicher machen. Es sind die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die im Mittelpunkt unseres Handelns stehen.

2. Wohnraum schaffen

Wohnraum ist in Würzburg in den vergangenen Jahren knapp geworden, die Mieten steigen. Dieses Problem kann nicht mit Instrumenten der Mangelverwaltung gelöst werden. Auch Nachverdichtung und Dachgeschossausbau allein werden nicht ausreichen. Daher müssen wir zusätzlich neues Bauland an den Stadträndern ausweisen. Insbesondere ist es weiter politisches Ziel, auch für junge Familien Wohnraum zu schaffen.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Prüfung und Ausweisung neuer Baugebiete, z.B. nördlich Herriedenweg, angrenzend an die bestehende Wohnbebauung Rotkäppchenweg ggf. auch Sterntalerweg und Erweiterung des Wohngebiets Estenfelder-/Michael-Brand Str. in Richtung Aussiedlerhöfe.
  • Die Ausweisung möglichen Baulands als Bauerwartungsland, um im Umsetzungsfall möglichst schnell eine Bebauung zu ermöglichen.
  • Die maßvolle Zulassung von Nachverdichtung und Gebäudeaufstockungen.
  • Die effektive und flexible Nutzung bestehender Gebäude durch unkomplizierte Umnutzung. Auch Mischnutzungskonzepte, z.B. im Bereich der Faulenberg-Kaserne, sollen verstärkt geprüft werden.
  • Die Abschaffung der Stellplatzsatzung. So können wir Baukosten reduzieren und vermeidbare Verkehre nicht künstlich erzeugen.
  • Die positive und zügige Begleitung und Beratung von Bauvorhaben durch die Stadtverwaltung. Die Bauaufsicht soll sich als Servicestelle für die künftigen BauherrInnen verstehen.
  • Die Online-Bereitstellung sämtlicher Bebauungspläne.
  • Die Möglichkeit, den Genehmigungsfortschritt von Bauanträgen auf einem Onlineportal zu verfolgen. Über das gleiche Portal soll auch das rechtssichere Einreichen von Unterlagen möglich sein. Die Bauaufsicht soll relevante Kennzahlen (z.B. der Durchlaufzeit) in aggregierter Form regelmäßig veröffentlichen.

3. Mobilität neu denken

Wir Freie Demokraten stehen für ein Recht auf individuelle Mobilität und ein gleichberechtigtes Miteinander der verschiedenen Verkehrsmittel. Debatten zu diesem Thema müssen ideologiefrei und technologieoffen geführt werden. Neben einer möglichst intelligenten Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel wollen wir positive Anreize für die Nutzung von ÖPNV und Fahrrädern schaffen.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Erstellung eines Masterplans Mobilität, der alle Verkehrsmittel umfasst und ein austariertes Gesamtkonzept für die Stadt darstellt.
  • Die Realisierung der im Smart City Konzept angedachten Mobilitäts-App. Mobilität neu denken, heißt Mobilität vernetzt denken.
  • Den Ausbau des „Park + Ride“-Angebots. Neben dem geplanten „Park + Ride“-Parkhaus in der Sanderau sollen auch im Bereich der Straßenbahn-Endhaltestellen in der Zellerau und in Grombühl mögliche Standorte geprüft und realisiert werden.
  • Ein gesamtheitliches Parkraumbewirtschaftungskonzept mit Lenkungswirkung unter ausreichend Berücksichtigung des Anwohnerparkens. So soll es zukünftig möglich sein, Parkausweise ohne Kennzeichenbindung zu erhalten, damit das Anwohnerparken auch für NutzerInnen von Shared Cars ermöglicht wird. Zudem soll das Anwohnerparken zeitgemäß angepasst werden. Um die Einhaltung von Anwohnerparken sicherzustellen, bedarf es einer erhöhten Präsenz von Ordnungsdienst und Verkehrsüberwachung. Zusätzlich soll die Möglichkeit geprüft werden, dass Anwohner eine begrenzte Zahl von Tagesparkscheinen für Gäste erwerben können.
  • Die zügige Umsetzung der Straßenbahnlinie 6 ins Hubland. Dabei ist entscheidend, dass die Fördermittel entsprechend hoch sind.
  • Die Erprobung eines City Hubs in einem dafür geeigneten Stadtteil. Wenn es darum geht den Lieferverkehr effizienter zu gestalten, müssen wir alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.
  • Die grundsätzliche Offenheit für E-Scooter. Mit potenziellen Anbietern sollen vor der Zulassung zunächst tragfähige Konzept ausgearbeitet werden, wie z.B. definierte Abgabezonen. Auch sollen Verleihstationen nicht nur in der Innenstadt, sondern schwerpunktmäßig in den Stadtteilen aufgestellt werden.
  • Die Öffnung des Personenbeförderungsmarktes für private Anbieter.
  • Die intelligente Steuerung des motorisierten Individualverkehrs wie im umweltorientierten Mobilitätsmanagement (UVM) vorgesehen. Zudem soll die verstärkte Einführung der Grünpfeil-Reglung erfolgen.
  • Den Ausbau des Verkehrsverbundes Mainfranken zu einem echten integrierten Verkehrsverbund mit sinnvoll vertakteten Verkehren. Insbesondere Stadt und Landkreis müssen hier Hand in Hand agieren.
  • Eine Technologie- und Digitalisierungsoffensive bei der WVV, u.a. durch ein einheitliches, einfaches und offenes Bezahlsystem für alle WVV Angebote des ÖPNV und des Parkens. Das Bezahlsystem sollte auch offen für kommerzielle Anbieter sein, um weitere Verkehrsmittel (z.B. eBike, eRoller, Shared Car) und den Einzelhandel einzubinden.
  • Die Nachrüstung der Dieselbusse auf Euro VI-Niveau.
  • Die Prüfung alternativer Antriebstechnologien, z.B. Elektro- oder Wasserstoffantrieb, bei der Neuanschaffung von Bussen. Wir wollen Vorreiter werden bei der Umsetzung der neuen EU- Vorgaben „Clean Vehicles Directive“ und die damit verbundenen Beschaffungsziele für emissionsfreie bzw. -arme Fahrzeuge umsetzen.
  • Die standardmäßige Ausstattung neuer Busse und Straßenbahnen mit WLAN, USB-Steckdosen und Klimaanlagen.
  • Die aktive Förderung und Vermarktung des Wachstumsfeldes E-Mobility und den Ausbau der Lade-Infrastruktur.
  • Den Einstieg in den Zweirichtungsverkehr bei den Straßenbahnen.
  • Den weiteren zügigen Ausbau des Radwegenetzes auf Basis des bereits 2016 beschlossenen Radverkehrskonzepts, u.a. durch:
    • die Priorisierung der Hauptachsen aus den Stadtteilen in die Innenstadt.
    • eine Erhöhung der finanziellen Mittel zur Umsetzung des Konzepts.
    • die Ausbildung mindestens einer Stadtteilverbindungsachse mit der Innenstadt als Radschnellweg, in der zweiten Stufe auch mit dem Umland.
    • eine zusätzliche Fahrradbrücke über den Main, um die Verkehrssituation auf der Löwenbrücke zu lösen und um im Anschluss die alte Mainbrücke für den fahrenden Radverkehr sperren zu können.

4. Stadtentwicklung / lebenswerte Stadt

Würzburg lebt von seinen vielfältigen Stadtteilen, die wir in ihrer Individualität weiter fördern wollen. Das gilt insbesondere für unsere Altstadt, die wir als Zentrum weiterhin attraktiv und lebenswert halten wollen. Gerade hier besteht die Herausforderung darin, die Altstadt vor künftigen Klimaveränderungen zu schützen. An dieser Stelle unterstützen wir auch die Klimaziele der Stadt Würzburg.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Eine Begrünungsoffensive zur Verbesserung des Stadtklimas, u.a. durch:
    • den Ausbau von Dach- und Fassadenbegründung. Hier soll die Stadt eine Potenzialstudie in Auftrag geben, um daraus ein Handlungskonzept zu entwickeln.
    • die Schaffung von Flächen für Urban Gardening.
    • die Förderung von Flächenentsieglung, insbesondere in Hinterhöfen.
    • die Befreiung von Pflanzkübeln in der Innenstadt von der Flächennutzungsgebühr.
    • die Begrünung von Bushaltestellen.
    • die Ausstattung von neuen Grünflächen mit integrierten Bewässerungssystemen.
  • Eine Studie zum wissenschaftlichen Verständnis der Luftströme im Würzburger Kessel und daraus abgeleitet Konzepte für Windschneisen, die zu einem Luftaustausch führen.
  • Die Aufwertung öffentlicher Flächen im gesamten Stadtgebiet, u.a. durch
    • die Säuberung und Wiederherstellung von Park- und Teichanlagen, Denkmälern und Spielplätzen.
    • vermehrte bzw. verbesserte Sitzgelegenheiten und Toiletten am Mainufer insbesondere am Graf-Luckner-Weiher.
    • die Renaturierung unterirdisch verlegter Bäche, wenn dies z.B. im Zuge von Baumaßnahmen möglich ist.
  • Die Stärkung unserer Stadtteile, u.a. durch:
    • die Ausbildung von Stadtteilzentren mit Aufenthaltsmöglichkeiten und Anlaufstellen für Jung und Alt.
    • den Erhalt von Nahversorgungsangeboten.
    • die Etablierung von Quartiermanagern bzw. „Kümmerern“ für jeden Stadtteil.
  • Die Sicherstellung der Attraktivität unserer Innenstadt u.a. durch
    • die Wiederbelebung des Safer-Party-Konzepts.
    • eine stärkere Polizeipräsenz, insbesondere an Problemstellen und an Wochenenden.
    • den Verzicht auf eine Ausweitung der Sperrzeiten. Stattdessen setzen wir auf eine verstärkte Präsenz der Polizei und des kommunalen Ordnungsdienstes und auf ruheschützende Maßnahmen.

5. Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung

Wir wollen Würzburgs Wirtschaft beste Rahmenbedingungen bieten und neue Unternehmen anziehen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wollen wir die digitale Infrastruktur unserer Stadt flächendeckend ausbauen.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Aufwertung und programmatische Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung innerhalb der städtischen Verwaltung, u.a. durch:
    • eine stärkere Verzahnung von Wirtschaftsförderung, Liegenschaftsverwaltung und Baureferat.
    • die Einrichtung von Projekt-Lotsen als Ansprechpartner für Investoren. Diese sollen in Projekten alleinige Ansprechpartner für alle Belange des Investors sein und die jeweiligen Fachabteilungen der Stadt gegenüber dem Investor koordinieren. Zu den Aufgaben des Projekt-Lotsen gehören u.a. umfassende Beratung in allen Standortfragen, verfügbaren Gewerbeflächen, Arbeitsmarktsituation.
    • die intensivere Betreuung bestehender Unternehmen.
    • eine engere Verflechtung mit dem Rhein-Main-Gebiet.
    • den professionalisierten Zugang zu Förderprogrammen (Land, Bund, Europa)
  • Die Unterstützung unserer lebendigen Gründer- und Startup-Szene, u.a. durch:
    • die Einrichtung weiterer StartHubs. Hier eignen sich insbesondere leerstehende Läden, bei denen eine Anmietung durch die Stadt geprüft werden soll. Diese sollen anschließend vergünstigt den Gründern zur Verfügung gestellt werden.
    • die Einrichtung eine Startup-Markthalle. In einem innenstadtnahen Objekt können Einzelhandel-Startups für begrenzte Zeit ihre Ladenkonzepte testen. In der Startup-Markthalle wird ein Kassensystem und weitere Verkaufsinfrastruktur angeboten, sodass mit wenig Aufwand neue Geschäftskonzepte erprobt werden können.
    • ein umfangreiches Beratungs- und Förderangebot für Gründer.
    • das Einrichten eines öffentlichen MakerLabs in Zusammenarbeit mit der Uni und dem Gründerzentrum. Der Zutritt soll sowohl für Studenten und StartUps als auch für Hobby-Maker möglich sein.
    • den Ausbau der Vernetzung von Technologie- und Gründungszentren
  • Rückendeckung für unseren stationären Einzelhandel, u.a. durch
    • die Möglichkeit, kostengünstig Werbung auf der Login-/Startseite des städtischen freien WLAN Angebots schalten zu können, um so die Kunden direkt auf das Einkaufsangebot in ihrer direkten Umgebung aufmerksam zu machen.
    • die Sicherstellung der Erreichbarkeit der Innenstadt, auch für den motorisierten Individualverkehr.
    • die Ausschöpfung der landesrechtlich möglichen vier verkaufsoffenen Sonntage.
  • Die nachhaltige Weiterentwicklung der städtischen Beteiligungen, vor allem der WVV und der Stadtbau, um deren Leistungskraft für die Bürger langfristig zu sichern.
  • Die Förderung der engen Zusammenarbeit zwischen Uni und Wirtschaft, insbesondere bei Zukunftstechnologien wie künstlicher Intelligenz, Industrie 4.0 und IoT.
  • Die Einrichtung einer umfassenden Open Data Plattform, in die neben städtischen Daten auch Daten weiterer Einrichtungen, wie z.B. IHK, Universität, Fachhochschule, eingestellt werden sollen.
  • Den Ausbau des freien WLAN-Angebots und der flächendeckenden Glasfaserversorgung, insbesondere in den Gewerbegebieten. Bei Straßenbauarbeiten soll immer auch die Möglichkeit der Verlegung entsprechender Leitungen oder zumindest von Leerrohren geprüft werden.
  • Die Einführung und den Betrieb eines flächendeckenden LoRaWan-Netzes im Stadtgebiet, z.B. durch die WVV oder eine andere städtische Stelle bzw. Eigenbetrieb.
  • Die Weiterentwicklung des Tourismusstandorts Würzburg, u.a. durch:
    • die Entwicklung nachhaltiger Tourismusangebote.
    • das verstärkte Angebot von Informationsbroschüren in chinesischer und japanischer Sprache.
    • die Einführung eines Würzburg Explorer Passes, welcher Besuchern der Stadt Zugang oder Rabatte zum ÖPNV, den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Museen und Freizeitaktivitäten bietet.
    • die Überholung und regelmäßige Aktualisierung der App „Würzburg Reiseführer“.
    • die Aufwertung der digitale Gästekarte. Hier können lokale Gästeführungen und Erlebnisangebote gebündelt und über eine zentrale Plattform gebucht werden.

6. Solider Haushalt – Entlastung der BürgerInnen

Wir stehen für solide Finanzen und eine nachhaltige Haushaltsführung. Auch in den kommenden Jahren wollen wir den Schuldenstand der Stadt möglichst weiter zurückführen. Wo immer es möglich ist, wollen wir die Bürger von unnötigen Abgaben entlasten.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Verwendung von Mehreinnahmen zum Schuldenabbau.
  • Keine Erhöhung der Gewerbesteuer.
  • Die Rücknahme der letzten Grundsteuererhöhung und dann die aufkommensneutrale Umgestaltung der Grundsteuer nach den Vorgaben des Gesetzgebers.
  • Die Abschaffung der Hundesteuer.
  • Die Abschaffung der Stellplatzsatzung.
  • Die Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des WVV-Konzerns im Rahmen von Investitionen. Ein dauerhafter städtischer Zuschuss ist abzulehnen. Bei den großen ÖPNV-Investitionen sind Bund und Land als Zuschussgeber für eine tragbare Finanzierung in die Pflicht zu nehmen.
  • Die Einführung der doppelten Buchführung (Doppik) für den städtischen Haushalt

7. Smart City, Transparenz und Bürgerbeteiligung

Wir wollen eine transparente und bürgernahe Stadt. Hier können wir auch mit Hilfe der Digitalisierung viele neue Angebote schaffen und die BürgerInnen auf dem Weg in die Smart City der Zukunft mitnehmen.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Bürgernähe der Stadtratsarbeit zu erhöhen, u.a. durch:
    • die Einführung von “sachkundigen BürgerInnen“, die von den Parteien in Ausschüsse und Gremien entsandt werden. 
    • Live-Streams und Aufzeichnungen von Stadtratssitzungen und mittelfristig auch von Ausschusssitzungen.
    • die Möglichkeit, im Ratsinformationssystem Schlagworte zu abonnieren, um bei Neuigkeiten zum Thema eine Benachrichtigung zu erhalten.
    • die Darstellung des städtischen Haushalts in aufgearbeiteter Form (z.B. über das Projekt „offener Haushalt“ der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.).
    • die Intensivierung und Verbreiterung der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Würzburg, u.a. durch die Möglichkeit, den Presseverteiler der Stadt Würzburg online zu abonnieren.
  • Die Einführung eines an Schulen gewählten Jugendparlaments, um jungen Menschen eine echte Einflussmöglichkeit zu bieten.
  • Die Bündelung von aktuellen Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten und -Verfahren auf einer einzigen, zentralen Plattform.
  • Den weiteren Ausbau des Bürgerbüros hin zu einer umfassenden Servicestelle für die BürgerInnen, u.a. durch:
    • die Möglichkeit, Verwaltungsdienstleistungen medienbruchfrei vollständig online wahrzunehmen.
    • Zufriedenheitsumfragen, bei denen mittels QR-Codes oder eines stationären Tablets jeder Behördenbesuch nach einem Ampelsystem bewertet werden kann.
    • eine Meldefunktion für kaputte Straßenlaternen, Schlaglöcher, kaputte Parklampen und Ähnliches, denkbar auch mit einer "Vote"- Funktion zur Priorisierung der Probleme.
  • Die Einrichtung eines einheitlichen Würzburg-Kartendiensts für die verschiedenen Zielgruppen (z. B. BesucherInnen, BürgerInnen, NeubürgerInnen, Studierende), der u.a. Folgendes umfasst:
    • Sehenswürdigkeiten inkl. Kurzbeschreibung
    • Infrastruktur wie (Fahrrad-)Parkplätze, eAuto-Ladestationen, Toiletten
    • Städtische Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Schwimmbäder, u.s.w.)
    • Benennung der Stadtteile
    • aktuelle und geplante (Straßen)-Baustellen
    • sonstige Informationen (z. B. ausgewiesene Grillflächen, Hundelaufflächen, Alkoholverbote, etc.)
  • Die Einführung der E-Akte (Elektronisches Dokumentenmanagementsystem) in der Rathausverwaltung, um den Papierverbrauch zu reduzieren und referatsübergreifend effizienter arbeiten zu können.  
  • Die Befristung städtischer Satzungen mit Eingriffscharakter. Bereits beschlossene Satzungen werden auf ihren Nutzen hin überprüft.

8. Lebenslanges Lernen, Bildung und Hochschule

Bildung ist ein lebenslanger Prozess, beginnend bei der frühkindlichen Bildung, über die Schulbildung bis hin zur universitären und beruflichen Aus- und Fortbildung. Nicht zuletzt durch die verschiedenen Hochschulen ist unsere Stadt hier hervorragend aufgestellt. Wir wollen den Bildungsstandort Würzburg weiter fördern und gerade das Angebot für unsere kleinsten BürgerInnen ausbauen.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Bereitstellung bedarfsdeckender und qualitativ hochwertiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder jeder Altersstufe (Tagesmütter, Kinderkrippen, Kindergärten einschließlich Waldkindergärten und Horte) mit morgens und abends erweiterbaren Öffnungszeiten und 24h-Optionen wie das „Flexi24“ Pilotprojekt.
  • Die KiTa-App der Stadt Schritt für Schritt über das Thema Kinderbetreuung hinaus auszubauen. Dazu können Informationen über Freizeitaktivitäten, Erziehungsberatungsangebote, Geburtsvorbereitungskurse, Kinderärzte, Übersichten über Geschäfte mit Kinderbekleidung/-bedarf und ähnliches gehören.
  • Eine bessere Vernetzung von Kindergärten und Schulen.
  • Die Ausweitung des Ferienbetreuungsprogramms für Kinder aller Altersklassen.
  • Eine verstärkte Zusammenarbeit von Stadt, Schulen, Vereinen, Kirche und freier Jugendarbeit, um die Ganztagsschulen mit Leben füllen und auch an Nachmittagen mehr offene Angebote und Treffpunkte anzubieten.
  • Die Schaffung attraktiver Mittelschulen.
  • Eine konsequente Umsetzung des 300 Mio.-Schulsanierungsprogramms, verbunden mit einem jährlichen Fortschrittsbericht hierzu vor den Haushaltsberatungen.
  • Mehr Fairness zwischen den Bildungswegen, weshalb der Schulweg für Azubis nicht teurer sein soll als das Semesterticket.
  • Einen intensiven Austausch von Stadt und Universität Würzburg.
  • Die Ausweitung des Online Angebots der Volkshochschule um ortsunabhängiges, lebenslanges Lernen ermöglichen.

9. Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Starkes ziviles und ehrenamtliches Engagement zeichnet unsere Würzburger Stadtgesellschaft aus. Dies hat sich in den letzten Jahren nicht zuletzt bei der Aufnahme und Integration Geflüchteter gezeigt. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer Stadt weiter zu fördern, brauchen wir passende Angebote für Menschen aller Altersgruppen und aller sozialer Strukturen.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die Stärkung der freien Träger im Sozialbereich und der vielfältigen Selbsthilfeangebote unserer rund 280 Selbsthilfegruppen und Initiativen.
  • Den Ausbau an Angebote für SeniorInnen, u.a. durch:
    • vielfältige Wohn-und Betreuungsformen in Tagespflege, Kurzzeitpflege, betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften und Pflegeheimen.
    • die Förderung von sog. Leih-Oma-Projekte und Mehrgenerationen- Wohngemeinschaften. Auch städtische Ansprechpartner sollen hier eine Vermittlungsrolle übernehmen.
    • eine regionale Expertenrunde, um Handlungsanweisungen gegen Einsamkeit zu erarbeiten.
    • die Förderung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden.
    • die Überprüfung der Ampelphasen an neuralgischen Punkten, damit ältere und gehbehinderte Bürger ausreichend Zeit zur Überquerung haben.
  • Den Ausbau von Stadtteilbibliotheken als Orte der Begegnung. Diese können, z.B. durch die Bereitstellung von Hardware, auch eine zentrale Rolle dabei übernehmen, die digitale Teilhabe für alle BürgerInnen zu gewährleisten.
  • Eine Diversifizierung des Ausländeramts, um Personen aus verschiedenen sozialen Gruppen (z.B. AsylbewerberInnen, Kriegsflüchtlinge, ausländische Fachkräfte etc.) zielgenau betreuen und beraten zu können.
  • Die Fortführung der bisherigen Integrationsstrategie der Stadt.

10. Ehrenamt, Vereine, Sport und freie Kultur

Den hohen Freizeitwert unserer Stadt verdanken wir nicht zuletzt unseren vielen Vereinen und kulturellen Einrichtungen. Hier leisten haupt- und ehrenamtlich Engagierte jeden Tag Großartiges. Dieses Engagement wollen wir fördern.

Konkret fordern wir Freie Demokraten:

  • Die weiterhin enge Zusammenarbeit und hinreichende finanzielle Unterstützung der Stadt für die Würzburger Sportvereine.
  • Die Steigerung von Bekanntheitsgrad und Leistungsumfang der Bayerischen Ehrenamtskarte.
  • Die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen, freiwilligen Vereinsregisters.
  • Die weitere zügige Umsetzung der Theatersanierung.
  • Die Förderung und langfristig verlässliche finanzielle Unterstützung der freien Kulturszene.

Kreisvorstand


Neueste Beschlüsse


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    Wende jetzt einleiten!
    Unser Verständnis
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    Der Art. 12 a Abs. 1 GG wird in seinem Wortlaut so geändert, dass Männer, Frauen und  Divers vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im  Bundesgrenzschutz oder im Zivilschutzverband verpflichtet werden können.
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    Fest an der Seite unserer jüdischen Freunde
    Es dürfen keine Zweifel entstehen, dass sich unser Land zur Sicherheit und dem Existenzrecht Israels in aller Deutlichkeit bekennt und jüdisches Leben in Deutschland geschützt wird.
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    Klarheit beim Bezirkshaushalt
    Die FDP Unterfranken stellt sich der Verantwortung die Landkreise und kreisfreien Städte nicht finanziell zu überlasten. Gleichzeitig bekennt sie sich zur Generationengerechtigkeit. In Zeiten sinkender Steuereinnahmen gilt es einen guten Weg zu finden, um einerseits die Leistungsfähigkeit der Kommunen zu erhalten und andererseits zukunftsgerichtete Politik zu machen.