Würzburg, 13. Juli 2022

Liberales Verkehrskonzept für Würzburg

Die FDP Würzburg setzt sich für eine vernunftgeleitete, ideologiefreie und interessenausgleichende Verkehrspolitik ein. Unabdingbare Voraussetzung hierfür ist die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer.

Die Stadt Würzburg ist aufgefordert, einen Masterplan Mobilität, der alle Verkehrsmittel und das gesamte Stadtgebiet umfasst und ein austariertes Gesamtkonzept darstellt, zu erarbeiten. Auch dessen Umsetzung muss austariert sein.

Für ein solches liberales Verkehrskonzept braucht es verschiedene Maßnahmen im Bereich des ÖPNV, des Fahrrad- und Autoverkehrs, sowie den Fußgängern. verschiedenen Gruppen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Stärkung des ÖPNV

Technische Nachrüstungen

Die FDP fordert eine Nachrüstung der Busse und Straßenbahnen der WVV um den Fahrgästen den Gebrauch eines Internetangebotes (bsp. BayernWlan o. WüFi) zu ermöglichen.

Neu beschaffte Busse und Straßenbahnen sollen standardmäßig mit WLAN, USB-Steckdosen und Klimaanlagen ausgestattet werden.

Wir fordern eine Technologie- und Digitalisierungsoffensive bei der WVV, u.a. durch ein einheitliches, einfaches und offenes Bezahlsystem für alle WVV Angebote des ÖPNV und des Parkens. Das Bezahlsystem sollte auch offen für kommerzielle Anbieter sein, um weitere Verkehrsmittel (z.B. eBike, eRoller, Shared Car) und den Einzelhandel einzubinden.

Ebenfalls soll eine Buchung von Tickets im Bereich des VVM zukünftig auch über Apps von Drittanbietern (DB Navigator) ermöglicht werden.

Straßenbahn

Linie 6 beschleunigen

Die Freien Demokraten Würzburg fordern mehr Tempo in Planung und Bau der Straßenbahnlinie 6 in Richtung Hubland. Da sich in diesem Stadtteil der Campus befindet, sind besonders Studenten auf einen schnellen Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Ebenfalls stellt diese Linie den Anschluss der Stadtteile ;Frauenland und Hubland an die Innenstadt sicher. Da die Planung der Linie bereits im Jahr 2007 begonnen hat, ist der voraussichtliche Start der Linie am 26. März 2027 ein zu langer Zeitraum, weshalb eine schnellstmögliche Umsetzung enorm wichtig ist. Ebenfalls ist die Einführung des Zweirichtungsverkehres auf dieser Strecke zu prüfen, um eine Inbetriebnahme von Teilstücken zu ermöglichen.

Der Zweirichtungsverkehr muss auch in den Diskussionen um einen weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes der Stadt eine Rolle spielen.

Bus

Würzburg braucht ein attraktives Busnetz, das sich am Bedürfnis der verschiedenen Nutzergruppen orientiert. Um die ÖPNV-Anbindung an den Landkreis zu verbessern ist es essenziell, dass Stadt und Landkreis sich bei der Planung von Linienführung- und Taktung besser aufeinander abzustimmen.

Darüber hinaus ist es erforderlich die Stadtteile an den Rändern der Stadtmitte besser miteinander zu verbinden, insbesondere mit Schnellbussen die das jeweilige Stadtteilzentrum bzw. Verkehrsknotenpunkte direkt anfahren.

Buslinie 114 auch am Wochenende

Die Freien Demokraten Würzburg fordern, dass die Buslinie 114, über die Werktage hinaus, auch samstags und sonntags verkehrt. Die Verkehrslinie verbindet den Hauptbahnhof mit dem Sportzentrum der Julius-Maximilians-Universität am Hubland. Wichtige Zwischenstopps stellen das Mainfrankentheater, die Valentin-Becker-Straße und die sich in Sanierung befindliche Mensa beziehungsweise Zentralbibliothek dar. Bisher findet die Beförderung auf dieser Strecke nur von Montag bis Freitag statt. Allerdings zieht es auch am Wochenende etliche Studierende zum Lernen in die Bibliothek oder in das Sportzentrum, um sich körperlich zu betätigen. Um auf alternative Weise zu den genannten universitären Anlangen zu gelangen, kann auf die Linie 214 über die Rottendorfer Straße ausgewichen werden, die jedoch ebenfalls nur werktags verkehrt. Dementsprechend herrscht eine dringende Notwendigkeit, wenigstens eine der beiden Buslinien auch am Wochenende nutzen zu können. Die einzelnen Busse sollten dabei im 30-Minuten-Takt fahren.

Höhere Taktung zum Hubland

Das aktuelle Schuljahr beziehungsweise Sommersemerster an der Uni zeigt, dass die Aneignung von Wissen wieder präsent in den jeweiligen Bildungseinrichtungen geschieht. Folglich nutzen wieder deutlich mehr junge Menschen das öffentliche Verkehrsangebot, was bei den aktuellen Kapazitäten zu beträchtlichen Überlastungen führt. Besonders betroffen sind Buslinien, die das Stadtzentrum mit dem Hubland verbinden (10, 14, 114, 214, 29, 28). Die Freien Demokraten Würzburg sprechen sich generell für eine höhere Taktung der angegebenen Buslinien aus. Es genüge, wenn sich die erhöhte Fahrtfrequenz auf den Zeitraum zwischen 8-16 Uhr erstreckt.

Alle relevanten Linien mindestens halbstündlich

Wer Würzburg samstags und sonntags mit dem Bus erkunden möchte, wird von einem unflexiblen Wochenendfahrplan enttäuscht. Die Mehrheit der Buslinien verkehrt nur stündlich oder gar nicht. Um den öffentlichen Nahverkehr für Einwohner und Wochenendtouristen attraktiver zu gestalten, bedarf es dringend einer Erhöhung der Taktung. Die Freien Demokraten Würzburg schlagen hierfür eine halbstündliche Frequenz für alle Linien, die zuvor stündlich gefahren sind und eine stündliche Abfahrt für Linien, die am Wochenende gänzlich ausfielen, vor.

Nachtbusse

Die Freien Demokraten Würzburg fordern eine höhere Taktung bei den Fahrten der Nachtbusse. Insbesondere die Fahrten der Linie 94 in die Sanderau und die der Linie 96 nach Grombühl unter der Woche sollen ausgebaut werden, da die bisherige Taktung  von einer, bzw. zwei aufeinanderfolgenden Fahrten ungenügend ist. Damit die Jugend am Nachtleben in Würzburg ungehindert teilnehmen kann und ein sicherer Heimweg gewährleistet ist, fordern wir zudem eine halbstündige Taktung der Nachtbusse am Wochenende und einen lückenlosen Übergang zum morgendlichen Beginn der Straßenbahnfahrten. Um die Wirkung dieser Maßnahmen sicherzustellen, sollen die Fahrpläne der Nachtbusse künftig an Straßenbahnhaltestellen ausgehängt werden, damit mehr Menschen auf das Angebot der Nachtbusse aufmerksam werden.

Sinnvolle Straßenkonzepte

Gerade zu Stoßzeiten sind Würzburgs Ein- und Ausfallstraßen an ihrer Kapazitätsgrenze, das gilt im besonderen für Leistenstraße und Veitshöchheimer Straße. Eine Verschmälerung der Veitshöchheimer Str. auf eine Fahrspur lehnt die FDP Würzburg ab. Die Schaffung von Verkehrs-Nadelören löst keine Verkehrsproble. Die FDP Würzburg fordert eine Lösung mir 3 Fahrspuren, von denen eine als flexible Ein- und Ausfahrspur genutzt werden soll.

Ausbau der B26n als Würzburgs Westumfahrung und Erschließung des Landkreises Main-Spessart

In der vorletzten Legislaturperiode wurde der „Bundesverkehrswegeplan 2030“ vom Bundestag beschlossen. Der Plan beinhaltet unter Anderem das umstrittene Projekt B26n, eine Erweiterung der B26 zwischen Karlstadt und Helmstadt, die darüber hinaus eine Verbindung der A3 und A7 darstellen würde. Die geplante Bundesstraße soll den ländlichen Raum Main-Spessarts an das Fernstraßennetz anschließen, sowie den Transitverkehr durch Würzburg mindern. Die Freien Demokraten Würzburg unterstützen den Straßenbau ausdrücklich und halten das staatliche Bauamt, sowie die Regierung Unterfrankens dringend dazu an, den Zeitplan einzuhalten.

Ein smarter Verkehrsfluss

Parkplatzsuchverkehr aber auch das Warten auf die nächste Grünphase und verstopfte Straßen sind nicht nur ärgerlich und eine Verschwendung von Lebenszeit, sondern enorme Emittenten. Neben der Offenheit für die verschiedensten Fortbewegungsmittel, setzen wir uns für niederschwelligen und effektiven Klimaschutz ein. Es muss darum gehen, zu jeder Zeit und an jedem Ort den bestmöglichen Verkehrsfluss zu ermöglichen. So halten wir die Straßen frei und reduzieren unnötige Emissionen.

Hier bietet die Digitalisierung ein enormes Potenzial. Mit dem umweltorientierten Mobilitätsmanagement (UVM) ist die Stadt Würzburg bereits erste Schritte in Richtung
einer intelligenten und smarten Steuerung des motorisierten Individualverkehrs gegangen. Dieser Weg muss konsequent weiterverfolgt werden. Die Freien Demokraten Würzburg fordern, dass das Einbahnstraßenexperiment in der Zeller Straße beendet wird. Die Zeller Straße muss wieder zweispurig befahrbar sein.

Generell ist uns besonders wichtig, dass Einbahnstraßenregelungen und Beschränkungen für den Individualverkehr auf Grundlage wissenschaftlicher und verkehrspolitisch vernünftiger Entscheidungen bzw. aufgrund von Bürger-Beteiligungs-Prozessen getroffen werden. Ideologische Einflüsse lehnen wir in diesem Zusammenhang ab.

Nachhaltige und smarte Straßenbeleuchtung

Wir fordern den Ausbau von solarbetriebenen und damit autarken LED-Straßenleuchten im gesamten Stadtgebiet. Durch eine Vernetzung der Lampen untereinander können Daten zwischen diesen ausgetauscht werden. Somit wird die Energieeffizienz erhöht und ein bedarfsgerechtes, automatisiertes Ein- und Ausschalten ermöglicht.

Innerstädtische öffentliche Parkplätze

Würzburg braucht ein ganzheitliches Parkraumbewirtschaftungskonzept mit Lenkungswirkung unter ausreichender Berücksichtigung des Anwohnerparkens. Dessen Umsetzung muss für alle Verkehrsmittel, auch den Individualverkehr, unter dem Vorbehalt stehen, dass zunächst das ÖPNV- und Park + Ride - Angebot verbessert und ausgebaut werden. Würzburg muss erreichbar bleiben. Es darf nicht zu der Situation kommen, dass einzelne Personengruppen aus Kostengründen vom regelmäßigen Zugang zur Stadt ausgeschlossen werden.

Talavera

Die Freien Demokraten Würzburg setzen sich weiterhin dafür ein, dass die Nutzung der Parkplätze an der Talavera auf absehbare Zeit kostenlos bleibt und unterstützen deshalb aktiv den Bürgerentscheid 2 zur Kostenfreiheit der Talavera.

Die vom Bündnis „Besser leben im Bischofshut“ geplante Kostenpflichtigkeit lehnen wir entschieden ab! Diese Parkplätze sind zum jetzigen Zeitpunkt, insbesondere für die viele Berufspendlerinnen und Berufspendler, unverzichtbar. Eine Bewirtschaftung der Talavera kann erst dann erfolgen, wenn für sie echte Alternativen zur Verfügung stehen. Hier darf nicht der zweite vor dem ersten Schritt gegangen werden.

Es ist wichtig, dass der Ausbau und die Vernetzung des ÖPNV zwischen Stadt und Landkreis künftig noch stärker vorangetrieben werden. Ziel muss es sein, den Bürgerinnen und Bürgern attraktive Alternativen zum Individualverkehr anzubieten.

Sollte unter dieser Voraussetzung beim anstehenden Bürgerentscheid dennoch für eine Bewirtschaftung der Talavera gestimmt werden, unterstützen wir das geplante Vorhaben die Mehreinnahmen für eine kostenlose Straßenbahn Cityzone zu nutzen.

Attraktivität des Anwohnerparkens sicherstellen

Das Anwohnerparken soll auch weiterhin vergleichsweise kostengünstig möglich sein. Sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen eine Gebührenerhöhung ermöglichen, soll die Stadt Würzburg dieses Instrument nicht nutzen. Weiterhin setzt sich die FDP Würzburg für eine Erweiterung des Angebotes und Kontingentes von Anwohnerparkplätzen ein. Eine Erweiterung von Anwohnerparklplätzen durch unterirdische Parkhäuser wird von uns angestrebt.

Öffentliche Parkplätze

Die Freien Demokraten kritisieren entschieden die zum 01. Juni 2022 deutlich angezogenen Preise der knapp 4.500, von der WVV verwalteten, Parkplätzen in Würzburg. Besonders zu Zeiten einer massiven Inflation und Verteuerung der Mobilitätskosten, sind Preiserhöhungen dieses Ausmaßes nicht zu rechtfertigen. Die ebenfalls gestiegenen Parkgebühren in der Nacht richten sich fast ausschließlich an Anwohner und verfehlen daher hier die Idee des Konzeptes, die Pendler zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen. Wir fordern daher die sofortige Rückkehr zu den Parkgebühren vor dem 01. Juni 2022 auf den Parkplätzen der WVV. Darüber hinaus sollen derzeit kostenlose Parkplätze auf absehbare Zeit nicht bewirtschaftet werden.

Park + Ride stärken

Das Park + Ride Angebot soll an geeigneten Stellen ausgebaut werden. Diese sind insbesondere im unmittelbaren Umfeld der Straßenbahn-Endhaltestellen. Das geplante Parkhaus in der Sanderau im Bereich Fegrube / TGW-Halle muss schnellstmöglich umgesetzt werden. Dabei ist eine maximale Kapazität anzustreben.

Die Attraktivität von Park + Ride Parkplätze, die sich weit außerhalb des Stadtgebiets befinden und die schlecht an den ÖPNV angeschlossen sind, ist gering. Gerade für Berufseinpendler/-innen ins Stadtgebiet stellen diese keine praktikable Alternative zum Individualverkehr dar. Park + Ride Parkplätze im Landkreis können daher nur punktuell einen Beitrag dazu leisten, den Individualverkehr im Stadtgebiet zu reduzieren. Dafür sind im Einzelfall eine enge Abstimmung von Stadt und Landkreis und genaue Standortanalysen notwendig. Für die finanzielle und betriebswirtschaftliche Aspekte dieser Park - Ride Parkplätzen fordert die FDP Würzburg die Schaffung eines gemeinsamen "Zweckverbands P&R" von Stadt und Landkreis.

Parkhaus am Bahnhof

Parkplätze stellen ein begehrtes und immer knapper werdendes Gut in Würzburg dar. Im Juli 2021 wurde das an den Hauptbahnhof angrenzende Quellenbach-Parkhaus aufgrund irreparabler und lebensgefährdender Mängel dauerhaft geschlossen, was einen ersatzlosen Schwund von Parkplätzen im dreistelligen Betrag nach sich zog. Daher begrüßen die Freien Demokraten den geplanten Neubau des Parkhauses Bahnhof. Es gilt darauf zu achten, dass möglichst viele der entstehenden Parkplätze dann auch als öffentliche Parkplätze ausgewiesen werden.

Das Fahrrad als echte Alternative

Um das Fahrrad zu einer attraktiven Alternative zum Auto zu machen, fordern wir Freien Demokraten die Umsetzung verschiedenster Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Fahrradfahrer in Würzburg, so wie im Radverkehrskonzept der Stadt Würzburg vorgesehen. Gerade unter den Aspekten der Einhaltung von Klimazielen und massiv gestiegener Spritpreise hat die Stadt ein gesteigertes Selbstinteresse an einer gleichberechtigten Teilhabe von Fahrradfahrern.

Sicherstellung der Fahrbahnqualität

In einem ersten Schritt ist die Fahrbahnqualität in Würzburg weiterhin stetig zu verbessern. Gerade dort, wo es noch keine gut ausgebauten Fahrradwege gibt, muss ein gefahrloses Fahrradfahren, ohne Verletzungsangst vor Schlaglöchern zu haben, möglich sein.

Recht und Ordnung auf der Alten Mainbrücke

Auf der alten Mainbrücke kommt es immer wieder zu Interessenskonflikten zwischen Fahrradfahrern und den Besuchern der Brücke, die dort in Ruhe einen Brückenschoppen genießen möchten. Besonders an gut besuchten Tagen ist es unmöglich für Fahrradfahrer, sich einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen ohne dabei störend aufzufallen.

Um diesen Konflikt in Zukunft zu vermeiden, fordern wir eine Neuregelung des Fahradverkehrs auf der alten Mainbrücke dahingehend, dass in den Hochfrequenz-Zeiten des Brückenschoppens ein Fahrrad-Schiebe-Gebot erlassen wird und nur in den anderen Zeiten das Fahren erlaubt bleibt.

Um ein alternatives Angebot für Fahrradfahrer zu schaffen, fordern wir den zügigen Bau einer zusätzliche Fahrradbrücke über den Main, gerade auch um die Verkehrssituation auf der Löwenbrücke zu lösen. Dabei muss zwingend auf eine Lösung gesetzt werden, die dem Stadtbild entspricht und unsere Stadt als modernes sowie historisches Ausflugsziel gerecht wird.

Um ein alternatives Angebot für Fahrradfahrer zu schaffen, fordern wir den zügigen Bau einer zusätzliche Fahrradbrücke über den Main, gerade auch um die Verkehrssituation auf der Löwenbrücke zu lösen.

Geteerte Fahrradwege entlang des Ringparks

Aktuell ist es nahezu unmöglich mit einem Rennrad sicher von der Kreuzung Rottendorfer Straße bis zum Berliner Ring zu gelangen.

Deshalb fordern wir als FDP, unter Berücksichtigung einer angemessenen Finanzierbarkeit, einen Ausbau der Fahrradwege entlang des Ringparks, um sowohl Fahrrad-, als auch E-Scooter-Fahrern die Chance zu geben, die grüne Lunge Würzburgs als Verbindungsweg zu nutzen. Hierzu wollen wir mindestens einen, optimal beide Seitenwege des Ringparks nutzen, um geteerte und bei Nacht beleuchtete Fahrradwege bauen zu lassen. Der innere Teil des Ringparks soll von dieser baulichen Veränderung unberührt und somit hauptsächlich für Fußgänger nutzbar bleiben.

Durch diese Transformation von Schotterwegen zu echten Fahrradstraßen geben wir auch Fahrradfahrern, die über weniger breite Reifen verfügen, die Möglichkeit schnell und sicher verschiedenste Punkte der Stadt zu erreichen.

Dadurch senken wir zudem die Anzahl an gefährlichen Unfällen, weil Fahrrad- und Autofahrer vermehrt separate Wege nutzen.

Fußgänger

Die Freien Demokraten Würzburg setzen sich dafür ein, dass auf Fußgängerwegen, insbesondere auf solchen, die der Naherholung dienen, entsprechend Mülleimer aufgestellt werden.

Des Weiteren setzt sich die FDP dafür ein, dass Gehwege insgesamt sicherer gestaltet werden und das genügend Laternen aufgestellt werden, um einen sicheren Nachhauseweg auch nach Einbruch der Dunkelheit zu ermöglichen. Die Bedürfnisse von Fußgänger sind bei der Planung von Verkehrskonzepten zu berücksichtigen. Ihre Sicherheit ist insbesondere dann gefährdet, wenn Gehwege, die nicht für den Radverkehr freigegeben sind, von Radfahrer genutzt werden. Gleiches gilt für den abrupten Wechsel von Radfahrer, z.B. im Bereich von Ampeln, von Straßen- und Radwegen ohne Absteigen auf Gehwege. Hier müssen gerade Radfahrer sensibilisiert werden, aber auch regelmäßig gezielt Kontrollen durchgeführt werden.

Im Interesse von Fußgänger darf das Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum nicht vernachlässig werden. Hier ist in den vergangenen Jahren, gerade im Zusammenhang mit der Sanierung von Straßen und Haltestellen, in Würzburg bereits viel passiert - aber auch noch viel zu tun. Im Bereich der Altstadt und der Fußgängerzonen gibt es leider noch viele Flächen, die insbesondere für Menschen mit Bewegungseinschränkungen eine große Hürde darstellen. Ausgewaschene und beschädigte Kopfsteinpflaster-Flächen sind dringlichst zu sanieren.

Technologieoffenheit leben

Wasserstofftechnologie fördern

Elektrotechnologie ist nicht alternativlos. Die Forschung zu Wasserstoff, um damit Energie zu produzieren oder Fahrzeuge zu betreiben, ist ein wichtiger Stein für ein diverses Mobilitätssystem.

In diesem Zusammenhang begrüßen wir ganz explizit die Etablierung des Studiengangs „Wasserstofftechnik“ bei der FHWS und die neuerliche internationale Kooperation mit der GJU (German Jordan University).

Wir fordern für unser Würzburg ganz konkret die Gewährleistung von Diversität in der Mobilität. Insbesondere sollen neue Entwicklungen bei Kraftstoff- und Fortbewegungsmitteln beobachtet, evaluiert und gegebenenfalls in Würzburg über Fördermittel und Pilotprojekte umgesetzt werden. Eine Priorisierung bestimmter Projekte begrüßen wir, damit die kommunalen Finanzen langfristig solide bleiben.

City hubs

Wir fordern die Erprobung eines "City Hubs" in einem dafür geeigneten Stadtteil. Hierbei soll der Lieferverkehr in Würzburg effizienter und klimafreundlicher gestaltet werden.

E-Mobilität vorantreiben

E-Scooter als Teil der Verkehrswende

Um die Nutzung von E-Scootern noch attraktiver zu machen, fordern wir eine Prüfung der vorhandenen Fahrradwege und Fahrradstraßen auf die Freigabe auch für E-Scooter. Bei Eignung soll das entsprechende Zusatzzeichen gut sichtbar angebracht werden. Um dem „Wildparken“ der Scooter entgegenzuwirken, soll das Ordnungsamt strenger gegen Falschparker vorgehen. E-Scooter dürfen keinesfalls zu einer Behinderung der Nutzung öffentlicher Wege führen.

Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur

Der Ladesäulenausbau ist ein wichtiger Schritt zum Vorantreiben der Verkehrswende. Hierzu fordern wir einen noch stärkeren Ausbau der städtischen Ladesäuleninfrastruktur. Insbesondere an den Stellen, an denen Autos über einen längeren Zeitraum über den Tag hinweg abgestellt werden, sollen die Voraussetzungen für zusätzliche E-Ladesäulen geschaffen werden. Hierfür sehen wir vor allem Parkhäuser, größere Parkplätze und Parkplätze von Supermärkten und Einkaufszentren als geeignet.

Außerdem fordern wir die Umwandlung aller bisherigen Pendlerparkplätze zu Park and Ride Stellplätzen mit Ladesäulen. Zudem fordern wir zu prüfen, ob eine Anbindung der Pendlerparkplätze im Landkreis an den ÖPNV und eine damit verbundene Umwidmung als P&R-Parkplätze sinnvoll wäre.

Individualverkehr neu gedacht

Car-Sharing

Die Stadt Würzburg soll die Attraktivität von Car-Sharing Diensten weiter vorantreiben. Car-Sharing ermöglicht die Nutzung von PKWs ohne selbst einen solchen zu besitzen. Selbst mit einer voranschreitenden Verkehrswende, ist der Verzicht aufs Auto nicht immer möglich. Car-Sharing kann hier Abhilfe verschaffen. Durch Car-Sharing werden außerdem Parkplätze und E-Autoladestellen effektiver genutzt. Weiterhin erfüllen Car-Sharing Dienste eine soziale Aufgabe. So können auch Menschen auf ein Auto zurückgreifen, die sich sonst kein eigenes leisten könnten. Besonders in Betracht der hohen Anzahl an Studierenden in Würzburg ist ein attraktives Car-Sharing Angebot unerlässlich.

Daher fordern wir:

  1. Eine weitergehende Integration von Car-Sharing Diensten in das Würzburger ÖPNV System. Dadurch werden Car-Sharing Angebote einer breiteren Masse als weitere Form des öffentlichen Personenverkehrs aufgezeigt und der Gebrauch eines Car- Sharing Wagens kann bei der individuellen Streckenplanung aktiv eingebunden werden.
  2. Eine günstige Bereitstellung von Stellplätzen in Würzburg. Hier können die Anbieter sparen und die Einsparungen an den Kunden weitergeben. Besonders Stellflächen für umweltfreundliche und emissionsarme bzw. emissionsfreie Fahrzeuge sollen den Anbietern günstig vermittelt werden. Hier soll die Stadt es den Anbietern auch ermöglichen, eigene E-Auto Ladesäulen auf öffentlichen Parkplätzen zu errichten.
  3. Eine günstige Bereitstellung von Stellplätzen auch in der Würzburger Umgebung. So sollen auch Bewohner von umliegenden Ortschaften auf dieses Angebot zurückgreifen können und dadurch besser in das Verkehrsnetz Würzburgs angeschlossen werden.
  4. Keine Zulassungsbeschränkung auf E-Autos. Eine Beschränkung der Zulassung von Car-Sharing nur auf Fahrzeuge mit Elektromotor soll nicht möglich sein. Car- Sharing Dienste sollen selbst entscheiden, welche Fahrzeuge die Flotte bilden sollen. Ein Eingreifen in diese Freiheit könnte zu einem Attraktivitätsabfall von Car-Sharing Angeboten führen, da so lange Fahrten, eine destationäre Stellfläche, und eine ganztägige Nutzung erschwert werden.
  5. Den Markt offenhalten. Die Stadt Würzburg soll weiterhin anderen Anbietern von Car-Sharing die Möglichkeit geben, in Würzburg aktiv zu werden. Die Kunden könnten so neben dem derzeit einzigen Anbieter Scouter/Flinkster auch auf konkurrierende Unternehmen zugreifen. So wird das Angebot breiter und der Bürger profitiert.
  6. Insbesondere im direkt umliegenden Bereich des Bahnhofs das Angebot an günstigen Stellplätzen für Car-Sharing drastisch erhöhen. Dadurch wird das klimafreundliche Reisen mit der Bahn deutlich incentiviert. Denn (Geschäfts-) Reisende aus der Würzburger Umgebung können die Möglichkeit des Car-Sharings nutzen um die letzte, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, umständlich absolvierbare Strecke zurückzulegen.
  7. Die Stadt Würzburg soll sich desweiteren aktiv für ein destationäres Carsharing- Angebot einsetzen. Die Stadt soll dabei beispielsweise mit kostenlosen Parkplätzen Anbieter nach Würzburg locken.

Taxi Markt öffnen

Die Freien Demokraten setzen sich für eine Öffnung des Personenbeförderungsmarktes für private Anbieter ein.

JuLis Würzburg


Neueste Beschlüsse


  • 21. Okt. 24
    Wende jetzt einleiten!
    Unser Verständnis
  • 21. Okt. 24
    Gleichberechtigung bei der Wehrpflicht
    Der Art. 12 a Abs. 1 GG wird in seinem Wortlaut so geändert, dass Männer, Frauen und  Divers vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im  Bundesgrenzschutz oder im Zivilschutzverband verpflichtet werden können.
  • 21. Okt. 24
    Fest an der Seite unserer jüdischen Freunde
    Es dürfen keine Zweifel entstehen, dass sich unser Land zur Sicherheit und dem Existenzrecht Israels in aller Deutlichkeit bekennt und jüdisches Leben in Deutschland geschützt wird.
  • 21. Okt. 24
    Klarheit beim Bezirkshaushalt
    Die FDP Unterfranken stellt sich der Verantwortung die Landkreise und kreisfreien Städte nicht finanziell zu überlasten. Gleichzeitig bekennt sie sich zur Generationengerechtigkeit. In Zeiten sinkender Steuereinnahmen gilt es einen guten Weg zu finden, um einerseits die Leistungsfähigkeit der Kommunen zu erhalten und andererseits zukunftsgerichtete Politik zu machen.